Die Natur beein­druckt den Men­schen schon seit er sie durch­streift. Orte, die beson­ders waren, wur­den gestal­tet, sei es, um sie bewohn­bar zu machen oder sie irgend­wie zu markieren. Dabei ent­standen bis in unsere Zeit wun­der­bare Kunst­werke in der Natur und mit Mate­ri­alien, die sie anbot. Manche, meist durch ihre Größe, beein­druck­ende Kunst­werke über­dauerten Jahrtausende, während ihre Erbauer und die Bedeu­tung in der Geschichte ver­schwan­den. Zurück blieben rät­sel­hafte For­men oder Bauw­erke, die uns heute noch beein­druck­en. So etwa der „Ser­pent Mound“ nor­damerikanis­ch­er Indianer :

https://de.wikipedia.org/wiki/Great_Serpent_Mound

die Naz­ca- Lin­ien­bilder in Peru:

https://de.wikipedia.org/wiki/Nazca-Linien

oder die Stein­rei­hen von Carnac:

https://de.wikipedia.org/wiki/Carnac

und viele weit­ere Land­schaft­skun­st weltweit, sei es Stein­set­zung, Mod­el­lierung oder Felsmalerei.

Kün­stler unser­er Tage grif­f­en dies seit den 60er Jahren unter dem Namen Land-Art auf und gestal­teten sowohl vergängliche als auch dauer­hafte Kunst­werke. Sie schufen eine Kun­st in und mit der Natur, die ursprünglich bewußt nicht für Museen und den Kun­st­markt gedacht war.

Bekan­nte Vertreter waren und sind etwa Richard Long http://www.richardlong.org/sculptures.html, der Englän­der Andy Goldswor­thy https://de.wikipedia.org/wiki/Andy_Goldsworthy, oder der deutsche Nils-Udo https://www.nils-udo.com/kunst-in-der-natur/.

Sie alle grif­f­en und greifen mehr oder weniger deut­lich, für länger oder zeitlich begren­zt, in Natur­räume ein und ver­liehen oder ver­stärk­ten so an beson­deren Orten den Geist und die Schön­heit in per­sön­lich­er Weise.

Die Idee:

Zeit, nach draußen zu gehen, egal ob in den Park, durch die Stadt­land­schaft oder in den Teu­to. Über­all gibt es Leben zu ent­deck­en, gibt es Erde, in die man Zeichen ritzen kann, Blät­ter, die sich zu Blat­tbildern oder kleinen Skulp­turen verbinden lassen, Bin­sen und Gräs­er für Knoten und Flechtar­beit­en, trock­ene Zweige für kleine Weg­marken, Steine die man übere­inan­der stapeln kann und vieles mehr.

Alles, was draußen an losem Mate­r­i­al vorhan­den ist, kann benutzt wer­den. Bitte dabei nichts zer­stören, nur Totholz benutzen und auch son­st behut­sam vorge­hen. Keine Vögel oder andere Lebe­we­sen stören, lieber klein und unauf­fäl­lig arbeiten.

Beim Umher­streifen fall­en uns Orte auf und wer­den bedeut­sam. Sei es ein beson­der­er Baum oder Strauch, ein ungewöhn­lich­es Licht, der rhyth­mis­che Ruf eines Vogels, die Flug­bahn eines Schmetter­lings, eine beson­dere Nis­che in der bebaut­en Stadt,… 

Alles, was uns begeg­net kann unser Inter-esse erre­gen, läßt uns dazwis­chen sein, Teil wer­den. Um dem Aus­druck zu ver­lei­hen und uns mit dem Ort zu verbinden, hin­ter­lassen wir kleine Zeichen und Spuren — vielle­icht ein Muster aus Blät­tern, ein Geflecht aus Gräsern oder Zweigen, ein Sand­bild, … Ein Aus­druck, um die Schön­heit zu beze­ich­nen, ein Bild, das verge­hen wird und das wir hin und wieder besuchen kön­nen, um zu sehen, wie es sich verändert.

Eine Geste der Berührung durch, von und mit der Natur.